Meditation & Ich

Meditation, nun ja, warum nicht?
Was hatte ich zu verlieren?
Nichts.

Was konnte ich gewinnen?
Ungewiss – aber vielleicht einen stabileren, tieferen Augendruck. Vielleicht den Erhalt des Restsehvermögen auf meinem Auge.

Ich war sehr skeptisch.
Meditieren – das machen doch irgendwelche Gurus.
Sie sitzen da, machen Ommmmm und warten auf die Erleuchtung. Dafür bin ich definitiv nicht der Typ. Ich bin zu unruhig, zu hibbelig, ich habe Schmerzen, Angst – und Geduld ist nicht gerade meine Stärke.

Und wenn schon keine Gurus, dann vielleicht diese Menschen mit Zeit.
Menschen mit innerer Ruhe.
Menschen ohne Augenprobleme, ohne Sorgen, ohne dieses ständige innere Flackern zwischen Hoffnung und Angst.

Ich war nicht so ein Mensch.
Und manchmal hatte ich nicht mal mehr die Kraft, freundlich zu mir selbst zu sein.
Mein Körper war erschöpft, meine Augen überfordert. Und mein Kopf? Der drehte sich im Kreis.

Ihr kennt das vielleicht: Wenn sich der Geist ständig neue Worst-Case-Szenarien ausdenkt – und diese dann in Endlosschleife abspult. Wie ein schlechter Film, in dem man ungefragt die Hauptrolle spielt und einfach nicht den Saal verlassen kann.

Heute weiß ich, wie mein Gehirn funktioniert – und wie ich besser mit diesen Gedankenschleifen umgehen kann.
Dazu schreibe ich bald einen eigenen Blogbeitrag.

Trotz meiner großen Vorurteile lud ich mir eine Meditations-App herunter – und hörte in dieser Nacht meine erste geführte Meditation.
Dann am nächsten Morgen.
Am Mittag.
Und zum Einschlafen. Und Nachts wenn ich nicht schlafen konnte.

Ich testete mich durch: Welche Stimmen mag ich? Welche Themen helfen mir? Welche Meditationen mag ich? Ich hörte geführte Meditationen, vor allem zum Umgang mit Angst, negativen  Gefühlen und zum Entspannen des Körpers.

In den ersten Monaten spürte ich keine großen Veränderungen.
Aber ich lernte langsam, meinen Körper und meinen Geist zu entspannen.
Ich begriff: Es geht beim Meditieren gar nicht darum, nichts zu denken – sondern darum, die eigenen Gedanken wahrzunehmen und sie dann weiterziehen zu lassen. Sich dessen bewusst zu werden, was man denkt.

Und dann kam der Termin beim Augenarzt.

Da saß ich nun mit Dr. D., und das Augendruckmessgerät pustete mir ins Auge. 

1x. 2x. Ungläubiger Gesichtsausdruck. 3x. 

Dann die Frage: was haben sie gemacht?!  Erstaunen und dann langsam kam die Erkenntnis… 

Meine Antwort: Ich habe die Studie aus Magdeburg zum Thema Meditation gefunden. Ich meditiere. 

Es war unfassbar. Kein Medikament, keine Operation hat jemals den Augendruck auf einen normalen Wert gesenkt- aber da war er.

Nach so vielen Schmerzen und Tortouren mit so einer simplen Sache wie Meditation. Ich war unfassbar glücklich, dankbar, überwältigt. Beim Verlassen der Praxis habe ich geweint vor Erleichterung.

Ich frage mich bis heute, warum keiner der vielen Ärzte, bei denen ich gewesen bin, mir diesen Rat gegeben hat. Stattdessen Tropfen von denen ich Asthma und Herzrhythmusstörungen bekam.  Tabletten zum Drucksenken durch Entwässerung von denen ich den Geschmackssinn verloren habe, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme hatte und ständig müde war. Risikoreiche operative Eingriffe mit Schmerzen.  Das grauenhafte Implantat. 

Geht es denn nur noch um profitable Behandlungen und noch mehr Geld für die Pharmaindustrie? Diese Fragen kamen dann fast automatisch. Mit Meditation lässt sich kein Geld verdienen, so einfach und traurig ist das. 

Das war der Anfang von „Meditation & Ich“.

Seit ich regelmäßig meditiere, ist mein Augendruck stabil im oberen Normalbereich. Ich brauche nur noch einmal täglich Augentropfen.
Das hätte ich vor ein, zwei Jahren nicht für möglich gehalten.

In meinem Leben hat sich seither viel verändert.
Ich habe begonnen, meine Einstellung zu hinterfragen – gerade gegenüber Dingen, die ich früher insgeheim belächelt habe, ohne sie je wirklich ausprobiert zu haben. Meditation war so ein Thema. Achtsamkeit ein anderes. Und plötzlich öffnet sich eine ganze Welt voller spannender Perspektiven.

Kaum zu fassen:
Ich mache mittlerweile eine Ausbildung zur zertifizierten Meditationslehrerin und arbeite an meiner eigenen Website für Augenmeditationen.

Mehr dazu gibt’s im nächsten Blog.

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