Glossar
Abl. Ret.: (Ablatio Retinae): Netzhautablösung
Ablatio retinae / Amotio retinae: Netzhautablösung
- Rhegmatogene Ablösung (durch Netzhautforamen- /Riss) Tritt oft im Alter um die 60 Jahre auf und entsteht in 90% der Fälle durch eine hintere Glaskörperabhebung. Das Risiko liegt bei 1:10000. Durch Kurzsichtigkeit erhöht sich das Risiko um ca. 6%, durch eine erfolgte Star- OP um 1-2% (bei komplizierter Star- OP um bis zu 15%), bei einem Trauma um 5-29 % Quelle: Angaben aus dem Bericht über den 240. Freiburger Augenärzteabend am 6. Februar 2009 – PDF-Datei [1]
- Traktionsbedingte Ablösung (durch Glaskörperzug, Membranbildung)
- Seriöse Netzhautablösung (Blut und Absonderungen bilden sich unter der Netzhaut – ohne Lochbildung-, z. B. durch Entzündungen)
- Tumorbedingte Ablösung
- Schisisbedingte Ablösung
AD: Augendruck
Add. (Addition): Verstärkung einer Brille für die Nähe
ae / a.e.: altersentsprechend
ALK: Argonlaserkoagulation
AMD: Altersabhängige Makuladegeneration
Anisokorie: ungleiche Weite der Pupillen, Folge von Augenerkrankungen oder Symptom bei Nervenkrankheiten.
AT (Applanations –Tonographie): Messen des Augeninnendrucks durch Hornhautflachdrücken
AU-TR: Augentropfen
BH: Bindehaut
bin. (binokular): beidäugig
Blinder Fleck: Der Blinde Fleck ist ein runder, lichtunempfindlicher Bezirk der Netzhaut Retina). Das Fehlen jeder Sinneszelle wird durch den Eintritt des Augennervs, Nervus opticus, in den Augapfel hervorgerufen.
Cat. (Cataract): Grauer Star
cc (con correction): mit Korrektur
ccs (con correction ses): mit eigenen Gläsern
Cerclage: Augapfelumschnürung
compl. (complicata): kompliziert
cong. (kongenital): angeboren
Conjunktiva: Bindehautschleimhaut, die den von den Augenlidern und der Augenvorderseite gebildeten Bindehautsack auskleidet. Der Bindehautsack ist von Tränenflüssigkeit gefüllt.
Cornea: Hornhaut des Auges, Durchsichtiger, uhrglasförmiger Teil der Lederhaut, im Vorderteil des Augapfels.
corr.: korrigiert mit der geeigneten Brille oder
CL: Kontaktlinse
Cryokoagulation / Cryoprexie: Vereisung
CT: Computertomographie
CVI (Cerebral Visual Impairness): Sehschwäche in Folge einer cerebralen Sehschädigung
cyl. (zylindrisch): Krümmung der Hornhaut in Dioptrien bei Astigmatismus
DD: Differentialdiagnose
DG: Diagnose
DM: Diabetes melitus
dpt: Dioptrien (Optische Einheit der Brechkraft)
DSAEK: (Descemet -stripping automated endothelial keratoplasty) abtragende automatisierte Endothelkeratoplastik
EB: eigene Brille
EEG: Elektroenzephalogramm
EH: (E-Haken) Testverfahren zum Messen der Sehschärfe (der Buchstabe E wird in verschiedene Richtungen gedreht)
EOG: (Elektrookulogramm) Elektrophysiologische Untersuchung der Netzhaut
ERG: (Elektroretinogramm) Elektrophysiologische Untersuchung zur Aufzeichnung elektrischer Aktionspotentiale der Netzhaut
exz.: (Exzentrisch) Außerhalb des Gesichtsfeldzentrum
Fd.: (Fundus) Augenhintergrund
FG: Frühgeburt
Foramen: Öffnung, Loch, Durchtrittsstelle
FV: Fern- Visus (Sehschärfe)
FZ: Fingerzählen
Gbn: Gläser bessern nicht
GF: Gesichtsfeld
Gitter: Areale mit verdünnter Netzhaut, tritt bei ca. 5-10 % aller Menschen auf, bei 50 % sind beide Augen betroffen
GK: Glaskörper
Glitzerpunkte: Lipideinlagerungen
GS: Gleitsicht (Brille)
HBW: Handbewegungen
HH: Hornhaut
i.o.: (Intraokular) im Auge
inc.: (Incipiens) beginnend
int.: (Internus) innen
IOL: (Intraokulare) Kunstlinse
IR: (Infrarot) Elektromagnetische Wellen jenseits des Lichtspektrums im langwelligen Bereich
juv.: (juvenil) jugendlich
KL: Kontaktlinse
Korr.: (Korrektur) Optische Versorgung für Sehhilfe
KT: Kerntrübung
LA: Linkes Auge
LCA: Leber’sche congenitale Amaurose
LE: Lichtempfindung
li: links
LK: Laserkoagulation
Lm: (Lumen) Physikalische Einheit für Lichtstrom
LP: (Lichtprojektion) Wahrnehmung nur von starken Lichtreizen
Lx: (Lux) Physikalische Maßeinheit für die Beleuchtungsstärke
Macula lutea: Gelber Fleck – Der gelbe Fleck dient besonders dem scharfen Sehen. Er liegt seitlich vom Sehnerveneintritt in der Augenachse auf der Netzhaut und besteht nur aus Sehzapfen.
MmHg: Millimeter Quecksilbersäule
MM: (Metamorphopsien) Maß für den Augendruck
Mobilitätstraining, bzw. Schulung in Orientierung und Mobilität mit dem Langstock
Es handelt sich um eine kassenärztliche Leistung die gesetzlich geregelt ist im SGB V, §33 Abs. 1, Satz 2. Hierbei handelt es sich um eine: „Unterweisung im Gebrauch eines medizinischen Hilfsmittels“, das ist in diesem Fall der Langstock. (Hilfsmittelverzeichnis PG 07, Pos.Nr.07.99.99. 6001 und 6002). Dieser Langstock reicht vom Boden bis ca. unter die Achsel, dient als Orientierungshilfe, bietet Schutz vor Hindernissen und gilt als anerkanntes Verkehrsschutzzeichen in der Öffentlichkeit.
Am einfachsten ist es, Sie nehmen zuerst Kontakt auf zu einem Mobilitätstrainer/In um den weiteren Verlauf für die Antragsstellung zu besprechen. Eine Liste aller Mobilitätstrainer/bzw. Rehabilitationslehrer/Innen finden Sie unter: www.rehalehrer.de.
Wer darf, Wo findet es statt, Wie lange dauert es?
Wer: Jeder blinde oder hochgradig sehbehinderte Mensch kann die Schulung mit dem Langstock in Anspruch nehmen, wenn eine ärztliche Verordnung dafür vorliegt. Betroffene und motivierte Menschen zwischen Schulkinderalter bis ins hohe Erwachsenenalter, können das Mobilitätstraining in Anspruch nehmen.
Wo: Geschult wird in der Regel Vorort bei Ihnen, oder an anderen abgesprochenen Orten, je nachdem was trainiert werden soll. Wollen Sie Sicherheit bei Straßenüberquerungen erlangen in Ihrem Umfeld, wird dies konkret bei Ihnen geübt. Wollen Sie selbständig in Ihrem Umfeld einkaufen gehen, üben wir Wege zu Ihren Geschäften. Wollen Sie mobil sein mit Bus und Bahn, werden wir dies trainieren. Es hängt also von ihren Zielen ab.
Wie lange? Das ist individuell ganz unterschiedlich. Eine Schulung kann zwischen 10 – ca. 30 Termine liegen, je nach Sehbehinderung, Blindheit, persönlicher Verfassung, Lernfähigkeit und vieles andere mehr. Bei blinden Kindern wird in der Regel immer wieder in bestimmten Abständen eine angepasste altersgemäße Schulung angeboten. Wieviel Termine Sie benötigen, hängt auch von Ihren Wünschen, Zielen und Vorerfahrungen ab. All dies wird vor Beginn der Schulung mit Ihnen besprochen.
Kosten, Beratung: Es handelt sich um eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen (SGB V, § 33 Abs. 1, Satz 2): „Unterweisung im Gebrauch eines medizinischen Hilfsmittels“, das ist in diesem Fall der Langstock. Ihnen entstehen also keine Kosten, außer in einigen Fällen 10,- EURO gesetzliche Zuzahlung für das Hilfsmittel. Für Beihilfe- und Privatversicherte gibt es eigene Regelungen. Quelle: Bernadette Kraus (Rehalehrerin für Blinde / Sehbehinderte)
mon.: (monokular) mit einem Auge
MRT: Magnetresonanztomographie
mt, opt: mitteltief, keine Entzündungszellen
NH: Netzhaut
NHA: Netzhautablösung
NK: Nachkontrolle
NV: Nah- Visus
o.B.: (ohne Befund) unauffälliges Erscheinungsbild
Oculus dexter: rechtes Auge
o.s. (os.- Okulus sinister:) linkes Auge
o.u. (ou.): beide Augen
OCT: (optische Kohärenztomographie) Verfahren zur Netzhautdiagnostik
Pars Plana: „ebene Fläche“ – Teil der Netzhaut, direkt am Ziliarkörper, welche am weitesten vorne liegt und mit der man nicht sieht.
Pars Plana Vitrektomie (PPV): von „Vitrum“ = Glas und „-ektomie“ ausschneiden. Entfernung des Glaskörpers durch ein besonderes Instrument, das „Vitrektom“. Dieses Instrument wird an der ebenen Fläche = Pars Plana“ der Netzhaut in den Augapfel eingeführt.
dpt: (Prismendioptrie) Optische Einheit zur Angabe Prismastärke
PDT: Photodynamische Therapie
PEX: (Pseudoexfoliation) Krankhafte Linsenverlagerung
PKP: (Penetrierende Keratoplastik) Ersetzen der Hornhaut in deren gesamter Dicke
pp.: nur sehr partiell
ppt: (Praezipitatus) Trübungsteilchen bei Entzündungen
PPV: (Pars Plana Vitrektomie) Verfahren zum Entfernen des Glaskörpers
PRL: (preferred retinal locus) Bevorzugtes Netzhautareal bei exzentrischer Fixation
progr.: (progredient) fortschreitend
Pupille: Sehloch in der Regenbogenhaut des Auges, verengt sich reflektorisch bei Lichteinfall und weitet sich bei Verdunkelung. Eine Differenz der Pupillenreaktion ist möglich und kann ein Hinweis auf eine Entzündung der Regenbogenhaut oder eine Erkrankung des Nervensystems sein. Ebenso können Gifteinwirkung, Botulismus, Hirndruck oder ein Glaukom mögliche Ursachen darstellen.
RA: Rechtes Auge
RD: (Retinopathia diabetica) Netzhautschädigung durch Diabetes
re: rechts / Rechtes Auge
Refr.: Refraktion
Ret.: (Retina) Netzhaut
Retina: Netzhaut des Auges
RLF: (Retrolentale Fibroblasie) Endstadium der Netzhautschädigung bei Frühgeborenen
RP: Retinopathia pigmentosa
RPE: Retinales Pigmentepithel
RSI: (Repetitive Strain Injuries) Beschwerden, die durch ständig wiederholte motorische Bewegungen entstehen (Arbeit am PC)
RT: Randtrübung
Rzg.: Reizung
posticum: (Staphyloma posticum) Ausbuchtung des ganzen hinteren Augenpoles bei hochgradiger Kurzsichtigkeit
s.c. (sc.): (sine correctura) Ohne Korrektur (Brille oder Kontaktlinse)
Schneckenspuren: scharf abgegrenzte Bänder dünner Netzhaut
Schisis
- Senile Retinoschisis: Spaltung der sensorischen Netzhaut meist in der äußeren Schicht. Ursache ist eine mikrozystische Veränderung der peripheren Netzhaut (oft schon bei Geburt vorhanden) Diese Veränderungen fliesen im Laufe der Zeit zusammen und bilden eine Schisis. Die Vorstufe ist unter dem Begriff Blessig- Iwanoff´sches Ödem bekannt. Diese Form der Schisis bring einen Ausfall des Gesichtsfeldes (Skotom) im Bereich der Schisis mit sich. Man kann die Schisis noch in 2 Unterarten aufgliedern. Es gibt die typische Form einer Schisis, diese ist flach und eher ungefährlich (Spaltung im Bereich der äußeren Schicht). Weiterhin ist noch die retikuläre Form bekannt, hier ist die Schisis hochblasiger (bulbös). Diese ist die gefährliche Form der Schisis, da es hier bei ca. 60 % der Fälle zu einer Netzhautablösung kommt. Quelle: Angaben aus dem Bericht über den 240. Freiburger Augenärzteabend am 6. Februar 2009 – PDF-Datei
- X-gebundene juvenile Retinoschisis: Diese angeborene Degeneration betrifft nur Männer und führt durch die Verschlechterung des zentralen Sehvermögens meist mit 50 bis 60 Jahren zur Erblindung. Die Auslöser des Gendefektes sind noch unbekannt.
sen.: (senil) altersbedingt
Skotom: Ausfall oder Schwächung eines Teils des Gesichtsfeldes
sph.: (sphärisch) Wölbung in Dioptrien
St.p.: (Status post) Zustand nach OP
TAF: (Transient adaptation factor) Messwert zur Anpassungsfähigkeit des Auges an wechselnde Helligkeit
VD: (Vertikaldivergenz) Augen stehen unterschiedlich hoch
TNO-Test: (Stereotest) beruhend auf Rot-Grün-Trennung
VAA: vorderer Augenabschnitt
VEGF: (Vascular Endothelial Growth Factor) Faktor bei der Gefäßneubildung
vis.: (Visus) Sehschärfe
VK: Vorderkammer
YAG: YAG-Laser
zentr.: zentral
ZNS: Zentralnervensystem
ZSD: Zapfen-Stäbchen-Dystrophie
ZVV: Zentralvenen- Verschluss
zyl.: (zylindrisch) Krümmung der Hornhaut in Dioptrien bei Astigmatismus